Mein letzter A-Wettkampf für 2024 stand vor der Tür. Vorher hatte ich bereits eine extrem erfolgreiche Saison mit dem DM Titel über die Duathlon Sprint Distanz, dem Europameistertitel über die Duathlon Mitteldistanz, der Challenge Roth in 9:06h und einer neuen PB auf der Marathon Distanz (2:41:03) in Berlin.

Aufgrund der Marathon Vorbereitung hatte ich das Radfahren und Schwimmen in den letzten Wochen deutlich vernachlässigt und die Rad-/Schwimmform schien nicht mehr vorhanden zu sein. In den letzten drei Wochen bis zum Start bin ich dann ganz wenig gelaufen und habe versucht noch ein paar Akzente beim Schwimmen und Radfahren zu setzen, um in Porec nicht nur Laufen zu können. Mit einem Zwischenstopp südlich von München kam ich dann Freitagmittag in Porec (Kroatien) an. Startunterlagen geholt und dann noch ins Meer. Ich war erstaunt wie sehr salzig das Wasser war, kein Vergleich zu Ost- oder Nordsee. Samstag dann kurz ein Stück der WK-Strecke abgeradelt und Sonntag war dann der Start.

Zum Wettkampftag: Die Temperaturen waren mit 17°C am Start und 23°C am Ende richtig angenehm. Es kam nochmal richtiges Sommer und Triathlongefühl auf. Es gab ganz viel Sonne und der Wind war nicht sehr stark.

8:00Uhr dann der Start aller Athleten, im Rolling Start Prinzip. Alle 4s je 4 Athleten. Ich habe mich leistungsmäßig dahin gestellt, wo ich hingehöre, zw. 30-35min. Leider waren sehr viele Sportler nicht so fair. Circa 6,5min nach dem ersten Athleten ging ich ins Wasser und habe durchgehend viele Sportler überholen müssen. Ansonsten war das Schwimmen "entspannt", das mit dem Salzwasser hat auch besser geklappt als Freitags.
In Summe aber sehr zufrieden mit der Zeit. Nach 33:31 war das Schwimmen für mich beendet und es ging in die lange Wechselzone. Für mich war es die  67. Schwimmzeit der 174 Finisher in meiner Altersklasse.

Durch die Bruttozeit und die im Allgemeinen mäßige Schwimmzeit waren die guten Biker vermutlich schon alle vor mir. Auf den 90k haben mich nur zwei Sportler überholt, die ich nicht halten konnte/wollte. Ich bin alles alleine gefahren, aber recht konstant. Zwar waren einige Kampfrichter unterwegs, aber große Gruppen gab es trotzdem bei dem großen Starterfeld von ca. 1.500 Sportlern. Die Radstrecke war in Summe aber genial, sehr wellig und die ca. 60% auf einer gesperrten Autobahn zu ballern, machte echt Spaß. Ich blieb im Korridor der vorher gesteckten Wattwerte, um mich nicht abzuschießen und noch einen guten Laufsplit zu ermöglichen. Auf dem Rad fuhr ich mich mit der drittbesten Radzeit der Altersklasse auf Platz 11 vor. Nach einem schnellen Wechsel lief ich als 10. Meiner Altersklasse los. All die Zwischenzeiten hatte ich im Rennen allerdings nicht, sondern versuchte nur das Maximale herauszuholen. Ich hatte im Vorfeld mit einem Top5 bis Top10 Platz geliebäugelt.

Auch die Laufstrecke war wellig, eng und kurvig (Kurvig liegt mir eigtl. nicht). Laufbeine waren gut, aber ich hatte keine Ahnung, wo ich mich im AK Feld befinde. Also bin ich so schnell es ging gelaufen. Die Saison war lang, gefühlt konnte ich nicht so tief gehen, habe mich aber so gut es geht gequält. Ich war nur am überholen, dass mit der Ernährung lief auch gut. Die Wärme war man nicht mehr so gewöhnt, aber auch das lief erstaunlich gut. Nach zwei Runden a ca. 9,5km ging es noch 2km bis in den Zielbogen. Nach dem Finish war ich extrem erstaunt das der 2. AK Platz herausgesprungen ist. Das hätte ich nie erwartet. 

   
Finisheinlauf Medaille, „Pokal“ und Qualifikation zur WM

 

Die Siegerehrung fand dann am späten Nachmittag in einer großen Halle statt. Neben den Altersklassenehrungen fand dann auch die Slotvergabe für die Ironman 70.3 WM 2025 in Marbella (Spanien) am 08./09.11.2025 statt. In Summe gab es 50 Slots für die WM. Meine Altersklasse war mit 174 Finishern die Stärkste und es gab 5 Slots. Ich nahm den Slot mit Freunde an und freue mich schon sehr auf das Rennen Ende kommenden Jahres. Die Region Porec und der Triathlon sind ausnahmslos zu empfehlen. Die Stadt und das Meer sind wunderschön. Das Rennen ist trotz des Labels und der Fülle an Startern mit Liebe organisiert.

Siegerehrung

 

Nun ist erst einmal Offseason und dann startet der Neuaufbau der Form. Meine Saison war wirklich lang und voll. Ich freue mich mal nichts trainieren zu müssen.

In diesem Sinne, bleibt motiviert.

Sportliche Grüße, Thomas